Studierendenprojekt 2025

In Studierendenprojekten werden gemeinsam e-learning Konzepte entwickelt, getestet und implementiert. Das Projektstudium stellt an der LUH die zentrale Lehrform dar. In betreuten Studienprojekten während eines Semesters (6 Monate) werden in kleinen Arbeitsgruppen (ca. 8-10 Studierende) komplexe Aufgaben behandelt. Ziel ist es, während der Projektarbeit spezifische Grundlagen zu erarbeiten, um e-learning-Konzepte zu den jährlichen Themenschwerpunkten zu implementieren (z.B. Nachhaltige Zentrenentwicklung, Planungssysteme und -kulturen, Best-Practice-Beispiele und Handlungsoptionen, etc.). Die angebotenen Projekte bauen dabei aufeinander auf. Das Lernmanagement ILIAS (Integriertes Lern-, Informations- und Arbeitskooperations-System) bietet umfangreiche Funktionen zur didaktischen Gestaltung der Lehre und dient der Förderung des selbstgesteuerten Lernens der Studierenden sowie zur Begleitung von Präsenzlehre. Dazu zählen z.B. Online-Lernmodule, Übungs-Tools, Blogs, Portfolios, Lernkartentraining, Videoannotationen sowie Live-Voting für Hörsaalabstimmungen und Tests. Darüber hinaus können spielerische, digitale und analoge Ansätze der Gamification und Storytelling genutzt werden, um die Konzepte zu erstellen (z.B. Gesellschaftsspiele). Die entwickelten e-learning-Konzepte können sowohl an der LUH als auch AUTH eingesetzt werden.

Bachelorprojekt Mehr als nur Mitte – Neue Perspektiven für Hannovers Innenstadt

Innenstädte befinden sich im Umbruch: Der Strukturwandel im Einzelhandel, steigende Mieten, zunehmender Leerstand und die Folgen des Klimawandels stellen Stadtzentren vor große Herausforderungen. Gleichzeitig wächst der Anspruch, Innenstädte nicht nur als Konsumorte zu begreifen, sondern als lebenswerte Räume für alle Bevölkerungsgruppen zu gestalten.

Vor diesem Hintergrund entwickelten Studierende der Gottfried Wilhelm-Leibniz-Universität Hannover im Sommersemester 2025 im Rahmen eines Bachelorprojekts neue Perspektiven für Hannovers Innenstadt. Unter dem Titel „Mehr als nur Mitte“ stand die Frage im Mittelpunkt, wie die Innenstadt künftig klimaresilienter, gesünder, vielfältiger und zukunftsfähiger gestaltet werden kann.

Die Analyse konzentrierte sich auf den Bereich innerhalb des Cityrings Hannovers und gliederte sich in die vier Themenfelder Klima, Gesundheit, Gebäudenutzung und Mobilität. Mittels einer kriterienorientierten Ortsanalyse, ergänzt durch eine SWOT-Analyse sowie Vergleiche mit Best-Practice-Beispielen aus Städten wie Wien, Berlin, Rotterdam oder Freiburg, identifizierten die Studierenden zentrale Potenziale und Schwächen der hannoverschen Innenstadt.

Auf dieser Basis entstand ein städtebauliches Entwurfskonzept für den Köbelinger Markt. Dieser Ort wurde exemplarisch ausgewählt, um Ideen für eine klimaangepasste, gesundheitsfördernde und multifunktionale Innenstadt aufzuzeigen. Vorgeschlagen werden u. a. mehr Grün- und Begegnungsräume, flexible Nutzungen im Erdgeschoss, neue Bewegungsangebote sowie eine nachhaltige Verkehrsorganisation. Der Entwurf versteht sich als Modell und Handlungsempfehlung für die gesamte Innenstadt Hannovers.

Leitskizze zum Köbelinger Markt (Quelle: Julia Otylia Schrieber)
Leitskizze zum Köbelinger Markt (Quelle: Julia Otylia Schrieber)

Damit leistet das Projekt einen wertvollen Beitrag zur aktuellen Debatte über die Transformation von Innenstädten. Es zeigt, wie sich wissenschaftliche Analyse und kreative Gestaltung verbinden lassen, um konkrete Impulse für eine lebenswerte, klimaresiliente und sozial vielfältige Stadtmitte zu geben. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Transformation von Innenstädten interdisziplinäre Ansätze erfordert, die ökologische, soziale und ökonomische Aspekte zusammendenken – und liefern dafür praxisnahe Vorschläge, wie Hannovers Innenstadt auch in Zukunft lebendig und attraktiv bleiben kann.

Ideen für den Köbelinger Markt (Quelle: Projektgruppe)
Ideen für den Köbelinger Markt (Quelle: Projektgruppe)