Studierendenprojekt 2024

In Studierendenprojekten werden gemeinsam e-learning Konzepte entwickelt, getestet und implementiert. Das Projektstudium stellt an der LUH die zentrale Lehrform dar. In betreuten Studienprojekten während eines Semesters (6 Monate) werden in kleinen Arbeitsgruppen (ca. 8-10 Studierende) komplexe Aufgaben behandelt. Ziel ist es, während der Projektarbeit spezifische Grundlagen zu erarbeiten, um e-learning-Konzepte zu den jährlichen Themenschwerpunkten zu implementieren (z.B. Nachhaltige Zentrenentwicklung, Planungssysteme und -kulturen, Best-Practice-Beispiele und Handlungsoptionen, etc.). Die angebotenen Projekte bauen dabei aufeinander auf. Das Lernmanagement ILIAS (Integriertes Lern-, Informations- und Arbeitskooperations-System) bietet umfangreiche Funktionen zur didaktischen Gestaltung der Lehre und dient der Förderung des selbstgesteuerten Lernens der Studierenden sowie zur Begleitung von Präsenzlehre. Dazu zählen z.B. Online-Lernmodule, Übungs-Tools, Blogs, Portfolios, Lernkartentraining, Videoannotationen sowie Live-Voting für Hörsaalabstimmungen und Tests. Darüber hinaus können spielerische, digitale und analoge Ansätze der Gamification und Storytelling genutzt werden, um die Konzepte zu erstellen (z.B. Gesellschaftsspiele). Die entwickelten e-learning-Konzepte können sowohl an der LUH als auch AUTH eingesetzt werden.

Masterprojekt „Understanding Planning Cultures in a Nutshell: A Comparison between Greece and Germany“

Im Sommersemester 2024 führte das Masterprojekt „Understanding Planning Cultures in a Nutshell: A Comparison between Greece and Germany“ eine detaillierte Analyse der Einflussfaktoren von Planungskulturen auf die nachhaltige Stadtentwicklung der beiden Städte Hannover und Thessaloniki durch. Die Studierenden untersuchten, wie die Planungskulturen im städtischen Kontext die ausgewählten Aspekte Grüne Infrastruktur und Mobilität beeinflussen. Zudem wurde analysiert, wie in den Städten zu den Themen partizipiert wird.

Die Analyse basierte auf Literaturrecherchen und qualitativen Interviews mit Expertinnen und Experten aus beiden Städten. Die Ergebnisse zeigen, dass das Planungssystem in Deutschland – hier exemplarisch anhand Hannover untersucht – durch eine koordinierte, nachhaltige und partizipative Vorgehensweise gekennzeichnet ist. Dahingegen ist Griechenland – repräsentiert durch Thessaloniki – von zentralistischen Tendenzen und einem weniger flexiblen Planungssystem geprägt, was zu eher langsameren Fortschritten führt.

Hannover bietet umfangreiche und gut strukturierte Grünflächen innerhalb des Stadtgebiets, während Thessaloniki weniger Grünraum pro Kopf aufweist und mit Herausforderungen in der Verteilung und Zugänglichkeit konfrontiert ist. Im Bereich Mobilität ist Hannover bereits mit einem umfassenden Netz aus öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrradinfrastruktur ausgestattet. Thessaloniki implementiert und verbessert stetig seine Verkehrsinfrastruktur sowie die Einführung umweltfreundlicher Optionen.

Beide Städte setzen Bürgerbeteiligung in vielerlei Hinsicht ein, wobei Hannover bereits fortschrittliche, systematische Methoden nutzt und Thessaloniki strukturierte Ansätzen erarbeitet. Die Ergebnisse des Projekts betonen die Bedeutung stabiler Planungssysteme und effektiver Bürgerbeteiligung für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Die Studie hebt außerdem hervor, dass es von hoher Relevanz ist, öffentliche Beteiligungsprozesse zu optimieren und zu stärken, um den Planungsprozess effektiver und inklusiver zu gestalten. Das Projekt „Understanding Planning Cultures in a Nutshell: A Comparison between Greece and Germany“ verdeutlicht die Bedeutung von stabilen und transdisziplinär entwickelten Planungssystemen für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Die Unterschiede in den Planungskulturen von Hannover und Thessaloniki bieten wertvolle Einblicke in die Gestaltung urbaner Entwicklungsstrategien und die Implementierung von nachhaltigen Praktiken. Diese Erkenntnisse sind nicht nur für die beiden untersuchten Städte von Bedeutung, sondern bieten auch wertvolle Impulse für andere Städte und Länder, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen.