Exkursion 2024 nach Thessaloniki

Die einwöchigen Exkursionen finden jährlich sowohl nach Thessaloniki als auch nach Hannover statt. Während der Exkursionen werden stadt- und regionalplanerische Projekte besichtig (z.B. historische Innenstädte, Start-Ups und Pop-Up-Stores, Stadtplanungsämter) und thematische Führungen zu den jährlichen Schwerpunktthemen organisiert (z.B. Reallabore, Leerstandmanagementprojekte).

Stadt- und Regionalentwicklung Thessaloniki

Vom 29. September bis 4. Oktober 2024 nahmen 19 Studierende an der Exkursion „Urban and regional development Thessaloniki (Greece)“ teil, die von der Arbeitsgruppe Raumordnung und Regionalentwicklung des Instituts für Umweltplanung unter der Leitung von Prof. Dr. Rainer Danielzyk und Frau Johanna Richter organisiert wurde.

Gruppenfoto mit Expertinnen und Experten

Thessaloniki, die zweitgrößte griechische Stadt, steht vor vielfältigen Herausforderungen. Die Wochenexkursion konzentrierte sich auf die städtische und regionale Entwicklung der Stadt. Gemeinsam mit lokalen Akteuren, darunter Vertreter:innen der Stadtverwaltung, der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft, wurden das griechische Planungssystem und die künftige Entwicklung der Stadt diskutiert. Um ein besseres Verständnis für die Region und ihre Verflechtung mit Thessaloniki zu erlangen, umfasste die Exkursion auch Besuche in drei Klein- und Mittelstädten (Edessa, Ptolemaida und Veria).

Tag 1: Nach dem Kick-off-Meeting begann der erste Tag mit einem kurzen Input sowie einer Audiostadtführung mit dem Titel „Thessaloniki Sustainable Sokrates“. Der Audioguide wurde von Studierenden der vorhergehenden SummerSchool 2023 entwickelt.

Tag 2: Loukas Triantis, Assistenzprofessor an der Aristoteles-Universität, hielt einen Vortrag über das Planungssystem in Griechenland. Anschließend folgten vier studentische Präsentationen zu Thessalonikis öffentlichem Verkehr, seiner wirtschaftlichen Rolle in der Region, dem Naturschutz sowie Einführungen zu den drei geplanten Tagesexkursionen in die Region. Danach führte Olga Voutsikaki, Mitglied des Resilient Thessaloniki Office, die Gruppe zu einem „Urban Vineyard“ inklusive Nachbarschaftsgarten.

Tag 3: Eine Bustour in die Städte Edessa und Ptolemaida wurde durch Lazarus Panagiotidis, den Leiter der Entwicklungsagentur Thessalonikis (Major Development Agency), ermöglicht. Am Vormittag fand ein Treffen mit dem Bürgermeister und dem Vizebürgermeister von Edessa statt. Diskutiert wurden die zukünftige Entwicklung und Visionen der Stadt. Anschließend besuchte die Gruppe das Stadtzentrum und die lokale Attraktion, einen Wasserfall. Am Nachmittag folgte ein wurde ein Braunkohlekraftwerk und ein ehemaliges Industriegebiet besucht. Zum Abschluss gab es einen kurzen Besuch im Zentrum von Ptolemaida.

Tag 4: Katerina Danadiadou, die Leiterin des Stadtplanungsamts von Thessaloniki, stellte das Planungssystem sowie laufende und anstehende Projekte vor. Am Nachmittag folgte ein Vortrag von Giorgos Melissourgos zum Thema „urban-rural divide“ im Büro der Heinrich-Böll-Stiftung am Aristoteles-Platz.

Tag 5: Die zweite Tagesexkursion führte zu einer weiteren Mittelstadt, der Stadt Veria. Fyllio Katsavounidou, eine außerordentliche Professorin an der Aristoteles-Universität, führte eine Tour durch die historischen Stadtteile in Veria und diskutierte die Probleme bei der Erhaltung des historischen Viertels. Dann traf die Gruppe kurz mit lokalen Experten im Rathaus zusammen. Am Ende besuchte die Gruppe das „Polycentric Museum of Aigai (Aegae)“, einschließlich der königlichen Gräber und des Hauptgebäudes, um die tiefgreifende Geschichte dieses Gebiets kennenzulernen und die bestehenden regionalen Entwicklungsprobleme zu diskutieren.

Tag 6: Am letzten Tag besuchte die Gruppe die Räumlichkeiten von InCommon, einer Non-Profit-Organisation (NPO), die vor allem im Bereich der Kreislaufwirtschaft tätig ist. Nach der Einführung absolvierte die Gruppe einen Workshop zum Thema ‚circular neighbourhood‘. Abschließend fand eine Reflexionsrunde statt.

Durch die Exkursion erhielten die Studierenden ein besseres Verständnis für die Komplexität der Stadt Thessaloniki und ihre städtische sowie regionale Entwicklung durch Vor-Ort-Besichtigungen und Diskussionen mit lokalen Akteuren. Die Stadt steht vor einer Reihe von Herausforderungen. Zugleich prägen die Bemühungen um die Energiewende, Innovationen im Bereich der Infrastruktur, das Engagement der Gemeinden und die Unterstützung durch lokale Organisationen die zukünftige Entwicklung.