Die einwöchigen Exkursionen finden jährlich sowohl nach Thessaloniki als auch nach Hannover statt. Während der Exkursionen werden stadt- und regionalplanerische Projekte besichtig (z.B. historische Innenstädte, Start-Ups und Pop-Up-Stores, Stadtplanungsämter) und thematische Führungen zu den jährlichen Schwerpunktthemen organisiert (z.B. Reallabore, Leerstandmanagementprojekte).
Thessaloniki-Exkursion 2025
Vom 28.09 bis zum 03.10.2025 nahmen 17 Studierende aus Hannover an der diesjährigen Exkursion nach Thessaloniki teil. Geleitet wurde der Field Trip von Prof. Dr. Rainer Danielzyk und Johanna Richter.
Bereits am ersten Tag konnten wir einige Einblicke ins Leben der geschichtsträchtigen Mittelmeerstadt gewinnen: Unsere Exkursion begann am Sonntagmittag beim Forum Romanum, dem antiken Stadtzentrum aus der Römerzeit. Durch einen Hörspaziergang „Thessaloniki Sustainable Sokrates“ – ein Projekt aus vorausgegangenen Exkursionen – erfuhren wir mehr über die Gegend rund um die Wasserkante, einem der beliebtesten Orte für Tourist:innen und Einwohner:innen.
Am Montag lernten wir Loukas Triantis kennen, Assistenzprofessor an der Aristoteles-Universität , und zugleich einen lokalen Experten für das griechische Planungssystem. Nach spannenden Eindrücken in die Theorie der Planung folgten am Nachmittag Vorträge einiger Studierender, die sich um Themen wie Wohnen, Mobilität und Infrastruktur in Thessaloniki drehten. Zum Abschluss des zweiten Tages besuchten wir die erst vor einigen Monaten fertiggestellte Metro: durch die in den Stationen integrierten Ausgrabungsstätten hatten wir beinahe das Gefühl, in einem Museum zu stehen.
In der Metro von Thessaloniki
Am Dienstag trafen wir Dr. Paraskevi Kourti, Leiterin der Abteilung für Umwelt und Planung der dezentralen Verwaltung von Zentralmakedonien, die unser neu erworbenes Wissen über die Grundlagen der Planung in Griechenland durch Einblicke in ihren Berufsalltag veranschaulichte. Am Nachmittag erkundeten wir in Kleingruppen die Stadt und sammelten dabei Eindrücke zu verschiedenen Fragestellungen, die von der Ladenstruktur der Innenstadt bis zur Analyse von Graffitis und Tags im Stadtraum reichten.
Der Ausflug nach Larissa war für uns ein Highlight: nach einer Fahrt durch das malerische Olymp-Gebirge hatten wir die Möglichkeit, Vertreter:innen der Region Thessaliens, der Region in der auch Larissa liegt, kennenzulernen. Durch die anschließende Begegnung mit Vertreter:innen der Stadt Larisa war ein eindrucksvoller Kontrast zwischen den Herausforderungen und Chancen im ländlichen und städtischen Bereich gegeben. Ein besonderes Ereignis war sicherlich auch die geführte Stadttour bei der wir viel über Vergangenheit und Gegenwart der Stadt lernen konnten.
Die Exkursionsgruppe beim Termin mit der Stadt Larissa und beim Stadtrundgang.
Am Donnerstag besichtigten wir die Gemeinde Thermi, die im Südosten von Thessaloniki liegt. Dort erhielten wir durch den Austausch mit lokalen Expert:innen wie Stella Papadopoulou, einer lokalen Architektin, Einblicke in die praktische Planung und konnten uns bei einem Rundgang selbst ein Bild zu den Chancen und Herausforderungen in der Region machen.
Am Nachmittag stand dann unser Besuch in der Heinrich-Böll-Stiftung an: unser Gespräch mit Giorgos Melissourgos zeigte uns neue Perspektiven auf die Stadt und das Leben in Thessaloniki. Auch die Einblicke in das Krisenmanagement, etwa den Umgang mit Waldbränden, war für viele von uns besonders eindrucksvoll.
Schneller, als uns lieb war stand dann der Abschied vor der Tür: Am Freitagvormittag besuchten wir InCommon, eine NGO die sich dem Prinzip der Circular Neighbourhood widmet. Hier verglichen wir Anregungen und Projekte in Griechenland und Deutschland und konnten bei dem folgenden Workshop selbst kreativ werden und unsere eigene zirkuläre Nachbarschaft entwerfen. Zum Abschluss ließen wir die vergangene Woche durch eine Feedbackrunde Revue passieren, und tauschten ein letztes Mal Eindrücke und Ideen aus.
Die Gruppe beim Workshop von InCommon.
Die Exkursion war ein sehr schöner und lehrreicher Einblick in die Praxis der Planung, und wir nehmen nicht nur eine Menge neu erworbenes Wissen, sondern auch die Erinnerung an eine tolle Zeit in Thessaloniki wieder mit nach Hause.
Gruppenbild beim Ausflug nach Larissa.