Die einwöchigen Exkursionen finden jährlich sowohl nach Thessaloniki als auch nach Hannover statt. Während der Exkursionen werden stadt- und regionalplanerische Projekte besichtig (z.B. historische Innenstädte, Start-Ups und Pop-Up-Stores, Stadtplanungsämter) und thematische Führungen zu den jährlichen Schwerpunktthemen organisiert (z.B. Reallabore, Leerstandmanagementprojekte).
Exkursion 2023 nach Thessaloniki
„Urban and regional development in Thessaloniki (Greece) and the future of the (inner) city centre of Thessaloniki“
Vom 01. Oktober bis zum 06. Oktober 2023 nahmen 19 Studierende der Leibniz Universität Hannover (LUH) an einer sechstägigen Exkursion nach Thessaloniki (Griechenland) teil. Die Exkursion fand im Rahmen der DAAD geförderten Hochschulpartnerschaft „FutureCentres“ statt. Zum Thema „Stadt- und Regionalentwicklung in Thessaloniki (Griechenland) und die Zukunft der Innenstadt“ wurde die Exkursion von Prof. Dr. Rainer Danielzyk und Dr. Nora Mehnen organisiert und geleitet.
Es konnten viele verschiedene Facetten der lebendigen und einzigartigen Stadt entdeckt werden. Am ersten Tag wurde mit einer kleinen ersten Stadtführung von Nikos Kalogirou (Prof. emeritus der AUTh) am römischen Forum über den Aristotelesplatz gestartet. Die Tour endete an der Uferpromenade. Am zweiten Exkursionstag wurde von Loukas Triantis, Assistant Professor der Aristoteles Universität ein Vortrag über das Planungssystem in Griechenland gehalten. Nach dem Vortrag folgten drei Studentenpräsentationen über Thessalonikis Geschichte, die Stadtentwicklung und den ÖPNV in Thessaloniki. Am gleichen Tag wurde das Elliniko Metro Depot besucht. Dort wurde die Zentrale der autonom fahrenden Metro der Gruppe gezeigt. Am dritten Tag der Exkursion traft sich die Gruppe mit Mitarbeitern des Resilient Office Thessaloniki auf einem städtischen Weinberg, an dieser Stelle befand sich vorher ein Parkplatz. Danach hat der Leiter der Entwicklungsagentur der Stadt (Major Development Agency), Lazarus Panagiotidis, über aktuelle Probleme in Thessalonikis Innenstadt und mögliche Lösungen referiert und mit der Gruppe diskutiert. Anschließend hat die Gruppe mit der Leiterin des Stadtplanungsamtes der Stadt Thessaloniki, Katerina Danadiadou über die Zukunft der Stadt gesprochen. Der Place-based Ansatz, Raumpolitik und Bürgerbeteiligung der Heinrich-Böll-Stiftung wurden bei einem Besuch in dessen Büro am Aristotelesplatz vorgestellt. Am vierten Tag haben die Studierenden in Gruppen die aktuelle Situation der Stadt reflektiert und mögliche Lösungsansätze in den Bereichen Mobilität, Tourismus, Studentenleben sowie blaue und grüne Infrastruktur entwickelt. Nach dem Workshop haben sie eine Audio-Führung zu den wichtigsten Orten der Stadt gemacht. Am fünften Tag wurde bei der Metropolregion Mazedonien über regionale Entwicklungsförderung, Programme und Projekte referiert. Durch die Altstadt von Thessaloniki führte anschließend René Wildangel, Journalist und Historiker, und erzählte viel über die Geschichte der Stadt und stellte Bezüge zur Gegenwart her. Beim Besuch des Einkaufszentrums „Mediterranean Cosmos“ erläuterte der Geschäftsführer die Dynamik des Einzelhandels, die Auswirkungen auf die Region und die Probleme während der Pandemie. Zum Abschluss wurde am sechsten Tag das Archäologische Museum von Thessaloniki besucht, das ein Zeugnis der reichen und vielfältigen Geschichte der Region ist und eine kurze Reflexionsrunde wurde zum Abschluss gemacht. Abschließend lässt sich festhalten, dass sich hinter der Stadt, die die meisten Studierenden nur von der Landkarte kannten, eine dynamische Einheit verbirgt, die sich durch die Komplexität von Geschichte, Stadtplanung und Nachhaltigkeit auszeichnet. Es bestehen weiterhin Herausforderungen, von rechtlichen Hürden bis hin zum Druck internationaler Investitionen, doch das Engagement der Stadt für Klimaneutralität, innovative Infrastruktur und gesellschaftliches Engagement bilden eine vielversprechende Grundlage für die Zukunft der Stadt.